Textilreinigerinnen und Textilreiniger vereinen Handwerk...

  • Geschwister-Gummi-Stiftung

... mit moderner Technik und breitem Wissen

Die Jugendwerkstatt der Geschwister-Gummi-Stiftung bietet eine individuelle Förderung jedes einzelnen Auszubildenden, persönliche Unterstützung durch Pädagogen und fachliche Anleitung durch erfahrene Handwerker. Für einen Ausbildungsstart im Herbst 2023 sind noch Stellen frei.

Ob Berufsbekleidung, Bettwäsche oder Schutzanzüge: Was Textilreinigerinnen und Textilreiniger fachgerecht aufbereiten, wird wieder einsatzfähig. Schon die Ausbildung, wie sie in der Wäscherei Jugendwerkstatt der Geschwister-Gummi-Stiftung absolviert werden kann, ist vielseitig und abwechslungsreich. Lebensmittelindustrie, Gastronomie, Seniorenheime und andere diakonische Einrichtungen gehören zu den Kunden. Diese bauen auf das Handwerk, die modernen Maschinen und vor allem das fundierte textile Hintergrundwissen der Mitarbeitenden und Ausbildenden in der Jugendwerkstatt. Letzteres reicht von der Faserzusammensetzung bis zur Konfektion.

Präzision aus Notwendigkeit

Neben der Fachtheorie in den Berufsschulen durchlaufen die jungen Frauen und Männer während der dreijährigen Ausbildung wöchentlich die verschiedenen Arbeitsplätze und lernen sie kennen: Das sind zum Beispiel Tätigkeiten an der Wäschemangel: Kopfkissen und Bettbezüge werden durchgelassen, am Ende müssen diese richtig zusammengelegt werden. Die Trockner müssen richtig befüllt und auch die passenden Programme zur jeweiligen Wäscheart eingestellt werden. „Präzision ist sehr wichtig, weil etwa die Seniorenheime nur bestimmte Platzkapazitäten haben“, verrät Sandra Hücherig, Leitung der Wäscherei.

Technik, Chemie und Nachhaltigkeit

Auch ein gutes technisches Verständnis ist für Textilreinigerinnen und Textilreiniger wichtig: „Die technische Entwicklung hier verläuft sehr schnell“, so Sandra Hücherig. Dennoch bleibt das klassische Handwerk erhalten, etwa bei Legearbeiten oder der Endkontrolle für die Auslieferung. Auch der Kontakt zu und vor allem die Beratung der Kunden erfordert gut ausgebildete Fachkräfte. Je nach Betriebsart, ob Wäscherei, Textilreinigung oder andere Dienstleister, ist dieser unterschiedlich stark ausgeprägt. Jedoch werde eine Tendenz sichtbar: „Die Nachfrage geht immer mehr in Richtung natürlicher Reinigungsmittel“, beobachtet Sandra Hücherig. „Unsere Aufgabe besteht auch darin, chemische und möglichst schonende Substanzen richtig einzusetzen.“

Persönlich und begleitet

In jedem Fall kann man die Arbeit der Textilpflegerinnen und Textilpfleger als „sichtbar“ beschreiben: „Wir sehen am Ende vom Tag, was wir geleistet haben. Wir machen wieder Ordnung“, so die Leiterin. Die gelernte Hauswirtschafterin und Textilpflegerin schätzt ihren Beruf auch nach über 15 Jahren Betriebszugehörigkeit sehr- ebenso die Ausbildung der jungen Frauen und Männer: „Ich freue mich, wenn ich ganz unterschiedliche Menschen ein Stück begleiten kann und sie sich entwickeln.“ Eine Voraussetzung hierfür ist für die Jugendwerkstatt die individuelle Förderung jedes einzelnen Auszubildenden. Pädagogen unterstützen etwa beim Erlernen der Fachtheorie und der Sozialkunde und beim Schreiben des Berichtsheftes. Erfahrene Handwerker begleiten die Auszubildenden bei der Aneignung der Fachpraxis. Dabei nimmt das offene und vielfältige Team auch auf die persönliche Situation der Mitarbeitenden Rücksicht. „Unser Verhältnis ist sehr persönlich. Wenn wir wissen, was die Jugendlichen gerade beschäftigt, können wir auch besser darauf reagieren.“ Jeder macht in der Ausbildung Fehler, weiß Sandra Hücherig. Ihre Maxime bestehe aber darin, dass Menschen aus Fehlern am meisten lernen. „Die meisten Missgeschicke kann man rückgängig machen“, lacht sie.

Gute Karrierechancen

Was dagegen auf Dauer immer weiter wachsen soll, ist vor allem die Selbstständigkeit der Jugendlichen: Das beinhalte, die eigene Arbeit so zu planen, dass im Team ein reibungsloser Ablauf möglich ist und bei eigenen Leerläufen den Unterstützungsbedarf an anderen Stellen zu erkennen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur für eine anschließende Tätigkeit in einer Wäscherei, chemischen Reinigung oder gar einem Kreuzfahrtschiff wertvoll, sondern auch im persönlichen Leben.
 

Offene Ausbildungsstellen in der Jugendwerkstatt sind zu finden: gummi-stiftung.de/karriere

Seit 1986 ist die Jugendwerkstatt der Geschwister-Gummi-Stiftung mit ihren Projekten zu einem festen Bestandteil der Jugendhilfe und der berufsbezogenen Qualifizierung von benachteiligten Jugendlichen im Landkreis Kulmbach geworden. Das Ausbildungsprojekt führt sie in Zusammenspiel mit der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof und dem Land Bayern durch.

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