Wie dieser Titel schon jetzt in der Corona-Krise „gelebt“ wird.
Aus Hoffnung wird Zuversicht – mitten in der Pandemie: „Ich stelle mir vor, dass sich auch in acht Jahren Menschen verschiedensten Alters hier treffen, gemeinsam Kaffee trinken, schreinern, sich austauschen, von einander lernen…“. Die Leiterin des Mehrgenerationenhauses der Geschwister-Gummi-Stiftung Elsbeth Oberhammer hat noch viele Ideen für die Zukunft und Grund zur Freude. Denn seit vergangenem Dienstag, an dem die Auftaktveranstaltung im Online-Format stattfand, ist sicher: Das Mehrgenerationenhaus mit Standort in der Negeleinstraße 5 in Kulmbach wird auch für die nächsten acht Jahre durch das „Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander“ gefördert. Die jährliche Unterstützung von 40.000 € soll vor allem für generationenübergreifende Arbeit, Teilhabe, Sozialraumorientierung und freiwilliges Engagement verwendet werden. Herzlichen Dank an dieser Stelle auch dem Landkreis Kulmbach der mit weiteren 10.000 € den Familientreff stärkt und die Idee der Mehrgenerationenhäuser als wichtigen Teil der kommunalen Strategie in der Gestaltung des demografischen Wandels sieht.
Ein ganzheitliches Konzept
All diese Ziele werden im Mehrgenerationenhaus der Geschwister-Gummi-Stiftung „gelebt“: Es ist ein Begegnungsort für den offenen Austausch zwischen Menschen verschiedensten Alters und Herkunft, der Raum für gemeinsame Aktivitäten und ein nachbarschaftliches Verhältnis schafft. Es steht allen Menschen offen und ist seit 2017 im Förderprogramm des Bundes. Der Familientreff ist Anlaufstelle für Familien, zur Begegnung, zum Austausch und Dazulernen für werdende Eltern und junge Familien. Das Café als offener Treffpunkt für Mütter, Väter und Kinder, die einander kennen lernen, Erfahrungen austauschen, oder "einfach mal auftanken" wollen, vervollständigt das ganzheitliche Angebot der Geschwister-Gummi-Stiftung in der Negeleinstraße 5 in Kulmbach.
Normalerweise finden in den Räumlichkeiten viele verschiedenen Kurse und Treffs statt. Corona-bedingt müssen beispielsweise die Seniorenwerkstatt, die Elterninitiative Autismus-Asperger sowie die Interkulturelle Frauengruppe derzeit entfallen. Auch der Betrieb des Familiencafés ist derzeit leider ausgesetzt. Viele Menschen sind dem Familientreff seit vielen Jahren verbunden, doch „neue Gesichter“ sind jederzeit willkommen: Die Mitarbeitenden halten den Kontakt und die soziale Nähe zu den Menschen mit Hilfe von Briefen, den sozialen Medien oder Aktionen, wie etwa „Hol dir dein Buch!“, aufrecht.
Online-Angebote schaffen soziale Nähe
Mit vielen kreativen Online-Angeboten werden seit vielen Wochen sogar Kurse und Angebote weitergeführt: Der Mami-Talk, die Krabbelgruppe sowie die Kleinkindgruppe ermöglichen in regelmäßigen Videokonferenzen einen Austausch vieler Familien über ihre Rolle als Eltern sowie die kindliche Entwicklung. Die fit für kids-Reihe mit spezifischen Themen rund um die Erziehung jüngerer und älterer Kinder stößt ebenfalls auf große Beliebtheit. Die ehrenamtlichen Sprachpaten nutzen ebenfalls die neuen Medien, um junge Menschen mit Migrationshintergrund beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Der Second Hand Shop KuKATZ geht mit einem Click&Collect-System ebenfalls neue Wege.
„Gerade jetzt in der Corona-Krise, in der viele Menschen stark belastet sind, sind die Begriffe GEMEINSAM und MITEINANDER wichtig, zwar nicht körperlich, aber in Verbundenheit“, so Elsbeth Oberhammer. „Wir unterstützen unsere Familien, Alleinstehende, Paare, jüngere und ältere Menschen so gut es geht, damit wir alle gestärkt aus dieser Zeit herauskommen, um dann wieder neu durchzustarten.“
Diese Träume sind berechtigt, denn mit der Zusage der Bundesförderung für das Mehrgenerationenhaus besteht Planungssicherheit für die nächsten acht Jahre.
Als eines von 530 seiner Art aus ganz Deutschland hat auch die Geschwister-Gummi-Stiftung bewiesen und wird wieder beweisen: „Der Fokus des neuen Bundesprogramms ist es, unsere Demokratie und den sozialen Zusammenhalt zu stärken, digitale Kompetenzen zu fördern und sich für ökologische Nachhaltigkeit zu engagieren. Die Mehrgenerationenhäuser sollen dazu beitragen, gute Entwicklungschancen und faire Teilhabemöglichkeiten zu schaffen - für alle Menschen, die in Deutschland leben. Gleichwertige und bessere Lebensverhältnisse fangen im Konkreten mit der Begegnung von Menschen an. Die Mehrgenerationenhäuser sind großartige Orte dafür“, fasste Bundesfamilienministerin Giffey zusammen.
Mehrgenerationenhaus, Negeleinstraße 5, 95326 Kulmbach. Tel 09221 80 11 8