Der Second-Hand-Shop und die KuKaTz(Kulmbacher Kinderausstattungs-Tauschzentrale) setzen seit ihrer Eröffnung 1977 auf ehrenamtlich Mitarbeitende. Diese schätzen die unterschiedlichen Aufgaben und den Kontakt mit den verschiedensten Kunden. Wie aus einem Team Freundschaften werden. Interessierte sind herzlich willkommen.
Ein Baby-Schlafsack und ganz viel Lebensgeschichte: Im Second-Hand-Shop KuKATZ der Geschwister-Gummi-Stiftung können Kunden kostengünstig und im Sinne der Nachhaltigkeit einkaufen und dabei miteinander ins Gespräch kommen: über die Familie, die Entwicklung der Kinder, andere Angebote der Einrichtung. „Jeder, wie er mag“, weiß die Ehrenamtliche Julia Vietze und erinnert sich etwa an den Austausch mit einer Frau aus Syrien, die ihr von ihrer Kultur und ihrer großen Familie erzählt hat. Julia Vietze ist seit „über 20 Jahren“ im KuKaTz-Team, genau kann sie es gar nicht sagen. Eine Bekannte habe ihr damals von dieser Möglichkeit des Ehrenamts erzählt, sie hat es ausprobiert – und ist geblieben. An einem festen Tag in der Woche ist sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen für die Warenannahme und Auszeichnung zuständig.
Renate Tretschok dagegen findet man zuverlässig an der Kasse. Seit 1987 ist sie ehrenamtlich hier tätig und hat so auch die Umzüge von anderen Standorten des Second-Hand-Shops miterlebt: von der Waaggasse über die Huthergasse in die Negeleinstraße.
Im Secondhand Shop wird gespendete Ware zu niedrigen Preisen verkauft, in der KuKaTz können Kunden ihre Ware auf Kommission verkaufen. Im Laden erkennt man das nur an den unterschiedlichen Preisetiketten. Dahinter steckt eine ausgeklügelte Logistik. Waren annehmen, kritisch sortieren, auszeichnen und einsortieren. Nach ca. 8 Wochen wird nicht Verkauftes aussortiert. So bleibt das Angebot immer aktuell. Der Aufwand ist nicht unerheblich, aber die Damen machen es gerne. Im Team ist auch stets Zeit für einen gemütlichen Plausch.
Eltern unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Berufe und Nationalität kaufen im KuKATZ kostengünstige Kinderkleidung, Damenkleidung, Spielwaren, Kinderwägen und vieles mehr.
„Früher ging es vielleicht für viele darum, kostengünstig einkaufen zu können. Heute spielt die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle, dennoch darf man nicht vergessen: Es gibt Menschen, die darauf angewiesen sind, dass es uns gibt.“
Freude und Dankbarkeit spüren die Frauen jede Woche: „Auch Kinder, die mit hierher kommen, erzählen uns oft von ihrem Tag“, weiß Erika Strössner zu berichten. Die drei Ehrenamtlichen sind sich einig: Es erwärmt das Herz, etwas Gutes zu tun.
Eine ganz persönlichen Perspektive als Käuferin und Verkäuferin hat Uta Kuhrau: Die 72-Jährige hat schon für ihre eigenen Kinder im Second-Hand-Shop eingekauft und ist später zur Mitarbeiterin geworden. Seit 1987/88 hat sie schon einiges im KuKATZ erlebt: viele Kontakte und Gespräche mit jungen Menschen hin zu arbeitsintensiven Tagen, wenn etwa Saisonware aussortiert und die neuen Stücke ausgezeichnet werden müssen.
Ehrenamtliche gesucht
Derzeit sind rund 20 Ehrenamtliche für die KuKATZ im Einsatz. Viele der Damen sind bereits 30 Jahre und länger im Einsatz. Da wird es langsam Zeit an den „Nachwuchs“ zu denken und neue Kräfte zu finden. Der Familientreff sucht deshalb Ehrenamtliche jeden Alters. Die Arbeitszeiten sind flexibel, sollten jedoch zuverlässig eingehalten werden.
Auf alle Interessierten wartet ein engagiertes, offenes Team, aus dem vielleicht ja noch mehr werden kann: „Da sind auch Freundschaften entstanden.“
Weitere Informationen unter gummi-stiftung.de/familientreff/kukatz-second-hand oder im Familientreff: 09 221 / 80 11 8-10
KuKATZ Second-Hand-Shop, Negeleinstraße 5, 95326 Kulmbach
Fotos:
BU_RenateTretschok: Sie ist seit 1987 ehrenamtlich für den Second-Hand-Shop KuKATZ tätig: RenateTretschok.
BU_Vietze/Strössner: Waren annehmen, kritisch sortieren, auszeichnen und einsortieren: Julia Vietze (links) und Erika Strössner sind ehrenamtlich für den Second-Hand-Shop KuKATZ tätig.
BU_Einkauf: Damit Eltern, Frauen und Kinder gut und preiswert im Second-Hand-Shop KuKATZ einkaufen können, hat der Familientreff eine ausgeklügelte Logistik „hinter den Kulissen“ entwickelt.