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Medienkurse im Mehrgenerationenhaus des Familientreffs

  • Geschwister-Gummi-Stiftung

"Tag der älteren Generation" schaut auf die neue Kultur des Alters

Ob Nachrichten verschicken, Fotos teilen oder skypen: Viele ältere Menschen in Kulmbach und Umgebung sind offen für eine Zukunft mit vielen neuen Medien. Den Umgang lernen sie zum Beispiel im „Grundkurs Smartphone“ oder der „Handysprechstunde“ im Mehrgenerationenhaus der Geschwister-Gummi-Stiftung.

Fotos von den Enkeln erhalten, Impfpass vorzeigen oder Theatertickets bestellen: Längst sind die Wege digital geworden. Das merken auch viele Seniorinnen und Senioren – und machen mit! Wie das geht, welche Funktionen es gibt, aber auch welche Gefahren die modernen Medien mit sich bringen, lernen sie dabei im „Grundkurs Smartphone und Tablet“ im Mehrgenerationenhaus und Familientreff der Geschwister-Gummi-Stiftung. Fortgeschrittene erhalten in der „Handysprechstunde“ Antworten und Tipps.

Mit Geduld und Empathie

Rund um’s „Wischen“, die verschiedenen Tasten und die Kamera erklärt und gezeigt, in der Mitte und reihum, hat Beate Oehrlein, Leiterin des „Grundkurs Smartphone“. Seit über zehn Jahren begleitet sie mit viel Geduld und Empathie ältere Menschen durch die Welt der neuen Medien. Dabei geht sie auf Grundlegendes wie das I-Phone und weiteren Smartphone-Typen und ihren Kommunikationsapps genauso ein wie auf die Frage nach sicheren Passwörtern oder dem Nutzen der „Cookies“. Ebenso finden beliebte Apps wie GoogleMaps oder das Thema „Social Media“ Einzug in den Kurs. Nach fünf Tagen sind die Wörter aus dem englischen Fachjargon für die Teilnehmenden auch mit Inhalt gefüllt.

„Weil niemand mehr die Sekretärin für mich sein wollte“, lacht Bärbel Laufer, Teilnehmerin am „Grundkurs Smartphone“. Sie hat ihr Smartphone von der Familie geschenkt und auferlegt bekommen, sich damit zu befassen. Heute hat sie zum Beispiel gelernt, wie sie WhatsApp bedienen kann und mit ihren Kindern und Enkelkindern im Austausch bleibt. Nur der englische Name mutet noch fremd an. Sie nennt es liebevoll das „Wisch-Kästla“.

Übersetzungs-App

So auch WLAN & Co: Teilnehmer Peter Schwitz hatte zum Beispiel 17 Jahre lang schon ein Nokia-Handy, heute ein Smartphone. Zu Hause habe er viel geübt, im Kurs aber mehr erfahren: „Jetzt weiß ich, wie man fotografiert, richtig wischt oder kenne die Schnelleinstellungen. WLAN habe ich selbst eingerichtet, einmal für Zuhause und auch den Zugang im Mehrgenerationenhaus.“ Dass er sich in der Gruppe aus acht Gleichgesinnten wohl fühlte, sieht man ihm an.

Neben ihm sitzt Renate Dittrich, die mittlerweile sogar eine Übersetzungs-App auf ihrem Handy installiert und benutzen gelernt hat. Diese benötigt sie, um mit einer ukrainischen Familie zu kommunizieren. Auch der Austausch von Fotos mit ihrer Tochter macht ihr Spaß. „Was mir aber zu schwierig ist, lasse ich doch lieber von ihr machen“, lacht sie.

Das spiegelt die Stimmung des Kurses wieder: Beate Oehrlein lehrt und ist doch „mittendrin“. Die Seniorinnen und Senioren tauschen ihre Erfahrungen aus und stellen Fragen zu Themen, die sie beschäftigen. „Es wird nie langweilig. Die Teilnehmenden sind dankbar und ich stoße immer wieder auf Themen, die ich noch nie so betrachtet habe“, resümiert die Kursleiterin.

So soll es auch in den folgenden drei, bereits ausgebuchten Grundkursen zu Smartphone und Tablet für Anfängerinnen und Anfänger sein, wie auch in der „Handysprechstunde“ für Fortgeschrittene. Diese findet zweimal in der Woche statt und richtet sich an Menschen mit Grundkenntnissen in der Bedienung ihres Smart- oder i-Phones. Ehrenamtliche beantworten hier konkrete Fragen der Teilnehmenden, etwa zum Versenden von Fotos, einzelnen WhatsApp-Funktionen oder dem Einscannen von Dokumenten.

„Für viele ist es ganz selbstverständlich, Fotos oder Videos zu versenden und zu erhalten, zu skypen oder Dokumente digital zu verschicken. Viele Seniorinnen und Senioren sind den neuen Medien gegenüber aufgeschlossen“, verrät Projektleiterin Antonia Beyerlein. „Diese wollen wir unterstützen und ihnen das Handwerkszeug mitgeben.“

Denn eine neue Kultur des Alters beinhaltet auch neue Medien: Zum "Tag der älteren Generation" am 7. April würdigt das Bundesfamilienministerium daher nicht nur die Verdienste und die Lebensleistung älterer Menschen, sondern möchte auch die vorherrschenden Bilder über das Alter hinterfragen.

 

Die folgenden vier Grundkurse „Smartphone und Tablet“ sind bereits belegt, neue Kurse sind in Planung.

Wenn Sie Interesse oder Fragen haben, melden Sie sich bitte bei:
Antonia Beyerlein
Telefon 09221 / 80 118-11
Mail: 
Familientreff der Geschwister-Gummi-Stiftung, Negeleinstraße 5, 95326 Kulmbach
Sprechzeiten: Montag-Freitag, 8:00 – 14:00 Uhr oder nach Vereinbarung

Wie man mit dem „Wisch-Kästla“ mit der Familie kommunizieren kann, hat Bärbel Laufer im Grundkurs „Smartphone und Tablet“ bei Beate Oehrlein (links) gelernt.
Der Teilnehmer Peter Schwitz hat zu Hause viel an seinem Smartphone geübt, im Grundkurs „Smartphone und Tablet“ aber mehr erfahren und gelernt.