Ein junger Mann mit Cap und sein Longboard vor der Kulisse einer nächtlichen Großstadt. Der Himmel bricht auf, „die Jugendwerkstatt“ scheint durch das Dunkel. Zukunft ist möglich? Das beeindruckende Foto leuchtet aus dem Papier heraus und imponierte allen Gäste, die zur Preisverleihung in die Jugendwerkstatt der Geschwister-Gummi-Stiftung gekommen waren. Denn der Künstler Joshua ist erst 21 Jahre alt und hat den 2. Platz beim Fotowettbewerb "Zukunft ist immer!" der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit, kurz BAG EJSA, belegt.
Joshua ist Teilnehmer am „Projekt“ der Jugendwerkstatt. Die Mitarbeitenden, insbesondere Sozialpädagoge Christian Wittauer, hatten die jungen Frauen und Männer auf den Fotowettbewerb aufmerksam gemacht und sie in ihren Bestrebungen begleitet.
Die Vorbereitungen hierfür, von der ersten Idee über die Planung und Gestaltung bis hin zur Abgabe der Fotos, forderten die Jugendlichen zu Struktur, Reflexion und Durchhaltevermögen auf. „Genau diejenigen Ziele, um die es im Projekt eben auch geht“, so Christian Wittauer. Gemeinsam haben sich die Teilnehmenden auch mit der eigenen Zukunft beschäftigt. „Die Informationsflut heute ist groß, viele können sich schwer auf etwas fokussieren und resignieren oder lenken von der Realität ab. Wir begleiten die Jugendlichen dabei, Struktur zu finden, Erfahrungen zu machen und ihren eigenen Weg in ihre Zukunft zu finden.“
Genau diese vielfältigen Blickwinkel zum Thema "Zukunft ist immer!" hatte sich die BAG EJSA gewünscht. Geschäftsführerin Christine Lohn zeigt sich fasziniert von der Breite und Tiefe der insgesamt 51 eingesandten Fotos. „Wir möchten junge Menschen an unserer Arbeit beteiligen und ihnen die Gelegenheit geben sich zu äußern.“ Die BAG EJSA leistet politische Lobbyarbeit und Politikberatung und verwaltet unter anderem Fördermittel aus verschiedenen Bundesprogrammen für Projekte der Jugendsozialarbeit. Auch Joshuas Foto spricht sie an: „Das Foto gibt uns was mit für unsere Arbeit, nicht nur Buchstaben“. Aus den ausgewählten Fotos ist auch ein Jahreskalender 2024 entstanden, der verkauft wird.
Zudem übergab sie als Preisgeld einen Scheck in Höhe von 1.000 € an die Jugendwerkstatt.
An der Preisverleihung nahmen außerdem teil: Jessica Schleinkofer (Projektkoordination der EJSA Bayern) sowie Jugendliche und Mitarbeitende aus verschiedenen Projekten und Arbeitsbereichen der Jugendwerkstatt.
Kurz-Interview mit Joshua:
Wie lange fotografierst du schon?
„Ich habe schon länger fotografiert. Für den Wettbewerb hatte ich mir aber zu ersten Mal eine Spiegelreflexkamera gekauft. Noch mehr Spaß macht mir aber das Bearbeiten der Fotos. Da ist so viel möglich.“
Wie lernt man das?
„Learning bei doing hauptsächlich, dazu schaue ich mir noch Videos im Internet an.“
Wie ist das Motiv entstanden?
„Wir haben viele Testbilder rund um die Jugendwerkstatt gemacht. Ideen findet man eigentlich überall. Das Motiv mit dem Skater ist eher zufällig entstanden, aber es hat mir gefallen. Es zeigt jemanden, der von unten kommt und in die Zukunft blickt, die gerade aufgeht.“
Was bedeutet das für deine eigene Zukunft?
„Die Arbeit am Foto hat mich definitiv zum Nachdenken über meine eigene Zukunft angestoßen.“
Wie blickst du in die Zukunft?
„Ich möchte auf jeden Fall weiter fotografieren. Beruflich möchte ich eine Ausbildung in der Pflege machen.“
Foto:
Joshua, Teilnehmer des Projekts „Das Projekt“, hat den 2. Platz beim Fotowettbewerb "Zukunft ist immer!" der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit belegt. Das freut (von links): Jessica Schleinkofer (Projektkoordination der EJSA Bayern), Christian Wittauer (Sozialpädagoge, Jugendwerkstatt), Peter Engelhardt (Leiter Jugendwerkstatt) und Christine Lohn (Geschäftsführerin der BAG EJSA).
